Sony hat einige Fragen zum Datendiebstahl im PlayStation Network in seinem offiziellen Blog genauer beantwortet:
- Wer wissen will, welche Kreditkarte in seinem PSN-Konto hinterlegt war, der erfährt das in einer automatisch von Sony verschickten Email. Diese Mail kommt von DoNotReply@ac.playstation.net und enthält die ersten vier und letzten vier Ziffern der Karte.
- Die Kreditkartendaten der PSN-Nutzer waren in einem verschlüsselten Format bei Sony gespeichert, die persönlichen Daten hingegen nicht: Sie waren durch ein hochentwickeltes Sicherheitssystem geschützt, das allerdings durch den Hacker-Angriff geknackt wurde.
- Sobald das PlayStation Network wieder läuft, wird es ein System Software Update geben. Das Update fordert jeden Nutzer auf, sein Passwort zu ändern.
- Sony arbeitet mit Strafverfolgungsbehörden zusammen und will aggressiv gegen den oder die Täter des Hacker-Angriffs vorgehen, wo immer sie sich in der Welt auch aufhalten.
- Nutzer, die ihr PSN-Passwort auch in anderen Diensten (Facebook, Twitter, Paypal, Ebay, usw.) verwendet haben, sollten es unbedingt ändern.
- Seit dem 26. April verschickt Sony an alle 77 Mio. registrierte PSN-Konten Emails an die dort hinterlegten Email-Adressen, um über die Situation zu informieren. Da der Versand von so vielen Emails etwas Zeit dauert, hat noch nicht jeder Nutzer eine Mail von Sony erhalten. Bis zum 28. April sollte sie aber jeder PSN-Nutzer bekommen haben.
- Einige Dienste des PSN sollen innerhalb einer Woche - ausgehend vom 26.04.11 - wieder erreichbar sein. Das PlayStation Network wird allerdings nur wieder online sein, wenn Sony davon überzeugt ist, dass das Netzwerk auch sicher ist.

Sony hat weitere Fragen zum Datendiebstahl im PlayStation Network in seinem offiziellen Blog beantwortet:
- Die Download-Historie, Freundeslisten und weitere Systemeinstellungen werden durch die momentane Abschaltung des PlayStation Network nicht beeinflusst.
- Die derzeit in Offline-Spielen verdienten Trophäen sind vollkommen intakt und werden sich mit dem Netzwerk ganz normal synchronisieren, wenn es wieder funktioniert.
- Die Cloud-Speicherstände von PlayStation Plus-Mitgliedern werden bei Wiederaufnahme des PSN-Betriebs komplett wiederhergestellt sein.
- Sony untersucht gerade Möglichkeiten, den Nutzern für ihre Geduld eine Wiedergutmachung zukommen zu lassen.
PSN: Wurden gestohlene Kreditkatendaten zum Kauf angeboten?
Etwa 2,2 Mio. Kreditkartendaten von PlayStation Network Mitgliedern sollen von Cyber-Kriminellen mittlerweile in einschlägigen Foren zum Kauf angeboten worden sein. Das behauptet Keven Stevens, ein Online-Sicherheits-Experte von TrendMicro auf Twitter; TrendMicro ist ein weltweiter Marktführer im Bereich Software und Services für Virenschutz in Netzwerken und Internet-Content-Security. Während Sony offiziell sagt, dass man keine Anhaltspunkte für den Diebstahl von Kreditkatendaten hat, empfiehlt das Unternehmen seinen PSN-Kunden dennoch, ihre Kreditkarten-Bewegungen und Konten im Auge zu behalten. Laut Stevens stehen Details der Kreditkarten in illegalen "Carders"-Foren zum Verkauf. In solchen Foren halten sich Leute auf, die es auf Kreditkartenmissbrauch absehen. Er bietet keinen direkten Link zum Forum an, schreibt aber, dass die Verkäufer im Besitz der Namen von Karteninhabern, ihrer Adressen, Telefonnummern, Email-Adressen, Geburtsdaten und wohl auch der kompletten Kreditkarten-Details sind - einschließlich des dreistelligen Sicherheitscodes (CCV2) auf der Kartenrückseite. Sony sollen die Daten angeblich zum Rückkauf angeboten worden sein, doch der japanische Konzern habe dies abgelehnt. Das will Stevens laut einem weiteren Tweet erfahren haben. Ob die Daten tatsächlich zum Verkauf stehen oder sich jemand in kriminellen Foren einen Scherz erlaubt, kann nicht geprüft werden. Es bleibt abzuwarten, ob hierzu eine offizielle Stellungnahme von Sony folgt oder Strafverfolgungsbehörden bei ihren Ermittlungen die Meldungen bestätigen können.Laut einem ABC News Bericht soll ein Mann im australischen Adelaide das erste Opfer von Kreditkartenmissbrauch aus dem PSN-Datendiebstahl sein. Rory Spreckley soll am Mittwoch beim Blick aufs Konto festgestellt haben, dass seine Kreditkarte mit USD 2.000 belastet wurde. Er bemerkte außerdem eine Abbuchung über USD 1 am 23.04.11 - eine Testmethode, mit der Hacker für gewöhnlich herausfinden wollen, ob die Karte sich für einen Missbrauch eignet. Anschließend tauchen auf der Karte mehrere Inlandsflüge in Australien, Hotelbuchungen in Best Western Hotels, uvm. auf.Spreckley könnte auch das Opfer eines Verbrechens sein, das nicht in Zusammenhang mit dem PSN-Hackerangriff steht: Einen Beweis dafür gibt es nicht, auch wenn der Zeitpunkt des Kartenmissbrauchs diese Annahme zulässt.